Verlassen Sie Ihre Komfortzone! …war ein gerne genutzte Aufforderung bei Organisationsänderungen, die ich erleben durfte. Das erzeugte Widerstand und ging nur schwerfällig in die Richtung Veränderung.

Was ist also die Komfortzone?

Der Begriff Komfortzone suggeriert, dass es dort immer angenehm ist- das muss es aber nicht sein. Sicher- an einem typischen Tag halten sich die meisten Menschen innerhalb ihrer Komfortzone auf. Sie befinden sich in einer gewohnten Umgebung und tun gewohnte Dinge. Routine gehört dazu. Gewohnheiten ebenso. Auch routinemäßiger Streit kann dazu gehören. Alles das was uns das Leben erst einmal leichter macht. Wir handeln also im Autopiloten.

Unsere Komfortzone bleibt so stabil, unsere Handlungen bleiben eingeschränkt auf das Erlernte, weil nur selten unerwartete Ereignisse stattfinden, die uns herausfordern. Innerhalb der Komfortzone reichen unsere gewohnten Strategien aus, um unsere Ziele zu erreichen. Intensives Nachdenken ist hier nicht erforderlich. Die Folge:

  • Man wird kaum Neues lernen, denn man kennt schon alles.
  • Man wird keine intensiven Gefühle erleben – weder negative noch positive.

Außergewöhnliche Ereignisse oder der Wunsch nach Veränderung

Treten diese ein, müssen wir uns sehr genau überlegen, wie wir zu Handel gedenken. Nehmen wir an, wir sollen einen Vortrag halten, dann werden wir bei der Zusammenstellung des Inhaltes und dann beim Vortrag selbst, uns in einer für uns sehr ungewohnten Rolle befinden, die uns direkt aus unserer Komfortzone in die:

  • Lernzone (oder Wachstumszone)

oder

  • Panikzone (wir sehen keine Lösung und wollen aus der Situation raus)
Zustand in der Lernzone: hier herrscht anregender Stress

In einer sich aufbauenden und dann wieder beruhigenden Form benötigen wir den Stress, damit Körper und Geist diese Lebensphase erfolgreich erleben. So sind wir evolutionäre entstanden. Unsere Leistungsfähigkeit steigert sich unter Stress, weil all unsere Sinne  wach und offen sind für etwas Neues. Wir stellen uns, ja wir nehmen die Herausforderungen an. Wir erleben uns als selbstwirksam. Dieser Zustand wird oft als Eustress bezeichnet.

Zustand in der Panikzone: hier herrscht lähmender Stress

Wenn der Stress ein bestimmtes Maß übersteigt, geht er in Panik über. Wir erleben diese Phase als Moment, den wir nicht bewältigen können. Uns fehlen Kenntnisse und Strategien im Umgang mit solchen Phasen. Wir möchten am liebsten wegrennen. Unsere Leistungsfähigkeit nimmt ab und wir erleben uns mit einem Tunnelblick agierend. Dieser Zustand von Stress nennt sich Disstress.

 

Das Gehirn passt die Leistungsfähigkeit aktiv an die Anforderungen an

Die Komfortzone verlassen passiert beruflich, wenn wir Fortbildungen besuchen, in andere Orte müssen, Baustellen einrichten, neue Kunden besuchen etc. Sportlich, wenn wir uns z.B. von einer 3km Strecke für eine 10km Runde entscheiden und über die bisherigen Grenzen gehen. Ob man den Komfortbereich über diese minimal effektive Dosis hinaus öfters verlässt, hängt davon ab, welche Ziele verfolgt werden.

  • Will man sich selbst weiterentwickeln, dann sollte man die minimal effektive Dosis möglichst weit überschreiten.

Überraschungen, insbesondere wenn sie negativ sind, können so eine positive Entwicklung angestoßen. Der möglichst selbstorganisierte Wechsel zwischen Herausforderung und Routine, gibt einem die Chance eines kontinuierlichen Wachstums.

In der menschlichen Entwicklung hat Angst dafür gesorgt, die Komfortzone nicht leichtfertig zu verlassen. Helden wurden aber diejenigen, die mit Risiko gut umzugehen gelernt hatten.

Werden wir also Helden unseres Alltags. Vergleichen wir uns zuallererst mit uns selbst- nicht mit den anderen, auch wenn sie uns gute Vorbilder sein können. Schauen wir auf uns zurück, was wir geschafft haben und stellen dann vielleicht einen steten Wandel fest, der immer damit verbunden war, die eigene Komfortzone verlassen zu haben.

Prüfe einmal nach, ob es Dir im Nachhinein betrachtet, doch recht leichtgefallen war, etwas Neues zu beginnen. Wäre das morgen nicht auch möglich.

 

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